Was Männer so sollen – Geschlechterunterschiede, nicht in Stein gemeißelt
»Ein Mann sollte einmal im Leben ein Haus bauen, ein Kind zeugen und einen Baum pflanzen.« Große Aufgaben sind das, neben all den Behauptungen darüber, was nun wirklich typisch Mann und Frau ist. Die beste Lebensweise zwischen Meinungen und Erwartungshaltung ist ein Schmunzeln über den Unterhaltungsfaktor solcher und anderer Mythen über Geschlechterrollen und persönliche Talente.
Die gute Nachricht zuerst: Wissenschaft ist menschlich
Geschlechterforschung klingt ganz schön anstrengend und akademisch. Top sind daran all die Irrtümer über Generationen hinweg, die alle angeblichen Fakten im gemeinsamen Alltag widerlegen. Typisch für Frauen sei ihre soziale Grundeinstellung, ist eine dieser Thesen. Männer dagegen seien eher genial und überließen den sozialen Part des Lebens dem anderen Geschlecht. Wäre das wirklich so, hätte die Menschheit wohl kaum so lange erfolgreich überlebt. Die nächste Behauptung stellt fest, dass Frauen so ein Talent für Multitasking haben, weil ihr Gehirn (laut mittelalterlichen Geschlechterforschern) um 140 Gramm leichter als das der besser orientierten Männer sei.
Geschlechterunterschiede beim Sex
Frauen wünschen sich treue Männer und hüten das Familienleben sorgfältig. Männer stehen eher auf Sextreffen oder häufigen Sex in der Beziehung, notfalls treulos und hemmungslos. Mancher junge Mann dürfte sich angesichts solcher Klischees wundern, wenn seine Angebetete in dieser Hinsicht deutlich aktiver ist als er selbst. Frauen, die vor der Beziehung eigenständige Lebensplanung gewohnt waren, erleben häufig Männer mit ausgeprägtem Nesttrieb, also einen, der die Familie durch dick und dünn zusammenhält. Seelisch und körperlich sind die Paare im Vorteil, die nichts auf solchen Tratsch geben und sich einfach in der gerade nötigen Familienrolle ergänzen.
Schrauben ist Männersache und Frauen im Handwerk fehl am Platz
Klar lieben Männer ihren Oldtimer von Herzen, den sie gerade mit allem Handwerkerstolz in ein lackglänzendes Schmuckstück lackglänzendes Schmuckstück zurückverwandeln. Es gibt aber auch Männer, die mit der gleichen Hingabe stricken, sticken, häkeln oder malen. Umgekehrt haben viele Frauen buchstäblich Benzin im Blut und fühlen sich mit öligen Fingernägeln und einer quietschenden Hebebühne in der Freizeit oder beruflich pudelwohl.
Kollektiver Rückschritt nicht unumkehrbar
Den meisten Menschen ist klar, dass Klischees und Zuordnungen höchstenfalls unterhaltsamer Blödsinn sind. Dennoch hängen viele Frauen in der Frauenrolle und Männer eben in der von ihnen erwarteten Lebensweise fest. Ein direkter Rollentausch ist für Veränderungen gar nicht nötig. Zuordnungen führen zu ständigem Wettstreit um Leistung, Talente, Selbstwertempfinden und Anerkennung von außen. Solches Verhalten hemmt die Entfaltung all dessen, was jeder Mensch ohne den empfundenen Druck anderer mit seinem Leben anfangen würde.
Starkes oder schwaches Geschlecht? Ansichtssache
Körperlich haben Männer sehr wohl von Natur aus mehr Muskelmasse als Frauen. Das macht sie trotzdem nicht zu Jägern und Frauen mit durchschnittlich weniger Muskelmasse nicht zu Sammlerinnen. Freizeitsport, Profisport und die Entwicklung von Fitnessstudios sind allerdings ein gesunder Platz, um sich in solcher Leistung am Geschlecht zu messen. Immerhin profitieren beide davon, indem sie ein aktives Leben führen und somit bis ins hohe Alter vital bleiben.
Fazit:
Männer und Frauen befinden sich nach äußerer Einschätzung im ständigen Wettstreit darum, wer nun besser oder stärker ist. Nachteilig ist daran, dass viele Menschen sich solchen Meinungen unterwerfen und ihre zugewiesene Rolle lebenslang nicht anfechten. Vorteilhaft ist der Ehrgeiz, der zumindest im sportlichen Bereich bei beiden Geschlechtern die Gesundheit fördert.