Meditation für Männer: Hokus Pokus oder Hilfsmittel?

In unserer Gesellschaft werden Männer häufig noch als gefühllose Geldverdiener angesehen, für die Spiritualität und Meditation esoterischer Schwachsinn sind. Dabei haben Mediationen jeglicher Art große Auswirkungen auf Deine Gesundheit, Glück und Dein Umfeld. Kurz gesagt: Dein gesamtes Leben.

Meditationen sind Teil einer spirituellen Praxis, von der jeder profitieren kann. Und ausprobieren kannst Du es auf jeden Fall. Es kostet nichts, niemand muss zuschauen, und Du brauchst nur Dich selbst. Die möglichen Wirkungen auf der anderen Seite … können Dein Leben grundlegend verändern!

Was ist Meditation?

Auch wenn Mann beim Thema Meditation einen im Schneidersitz auf einem Berggipfel sitzenden Buddha im Kopf hat, kann eine Meditation oder meditative Tätigkeit viele Formen annehmen:

  • Entspannt aufs Wasser schauen
  • Hoch fokussiert arbeiten
  • Sich im Sport komplett verlieren, auch bekannt als Flow oder The Zone
  • Etwas Leckeres kochen und sich dabei vollkommen auf den Geschmack, die Gerüche und die Textur der verarbeiteten Köstlichkeiten fokussieren
  • Mit Deinen Kindern spielen und komplett die Zeit vergessen
  • Eine Yoga-Klasse oder die örtliche Meditationsgruppe besuchen
  • Einen Waldspaziergang ohne Elektronik oder andere Ablenkungen machen
  • Dich einfach hinsetzen und die Augen schließen
  • Stricken …

Du siehst, es gibt unendlich viele Formen der Meditation. Ich habe auch schon Menschen getroffen, die sagten, ihr ganzes Leben ist eine Meditation. Diese Individuen leben komplett im Hier und Jetzt und bauen darauf ihre Lebensfreude und ihr Glück auf.

Eine gute Definition für Meditation ist demnach, sämtliche Aktivitäten, die Deine Konzentration und Achtsamkeit stärken, Deinen Geist beruhigen und Deinen Fokus auf etwas bestimmtes lenken, als Meditation zu bezeichnen. Dazu zählt nicht nur die Atem- oder Chakren-Meditation, die einem zuerst in den Sinn kommen.

Wieso es wichtig ist, nach innen zu schauen

Du kannst daher Deine ganz eigene Art der Meditation finden. In unserer reizüberfluteten Welt stellst Du so wieder die Verbindung zu Dir selbst her.

Da wir durch Werbung, gesellschaftliche Normen und soziale Medien ein Idealbild anderer Menschen vorgelegt bekommen, scheint keiner von uns mehr den Anforderungen der modernen und sich immer schneller entwickelnden Welt gerecht werden zu können.

Der perfekte Körper, den perfekten Partner mit dem tollsten Haus, dem schnellsten Auto, dem meisten Geld, den erfolgreichsten Kindern, dem Beruf, der einen erfüllt und mit dem man die Millionen verdient, …

Aufgrund dieser äußeren Überforderung kommen immer mehr Menschen in einen Burn-out, erkennen sich selbst nicht mehr oder wissen am Ende nicht mehr, was sie eigentlich wollen.

Hier hilft es Dir, nach innen zu schauen. Wenn Du nur 10 Minuten am Tag den Blick nach innen richtest, Deine wahren Gefühle, Verlangen, Wahrnehmungen und Freuden erkennst, kannst Du auch dementsprechend handeln.

Wie Du von Meditation profitierst

Daher profitierst Du auch als Mann von einer Meditation. Sie muss nicht länger als esoterischer Schwachsinn dastehen. Mit der aufgebauten Verbindung zu Deinem inneren Ich kannst Du:

  • Hochkonzentriert arbeiten, bis Du Dein Ziel erreicht hast
  • Eine tiefere Verbindung zu Freunden, Familie und Deiner besseren Hälfte herstellen
  • Dich mehr mit der Natur und allen Lebewesen verbunden fühlen
  • Deine wahren Träume und Visionen erkennen
  • Für Dich festlegen, was Dir wirklich wichtig ist
  • Stress besser regulieren
  • Einen Burn-out verhindern
  • Das richtige Maß für Dich finden und schneller erkennen, wenn Du überfordert bist
  • Ziele schneller erreichen
  • Verletzungen aus alten Tagen heilen
  • Deine Gesundheit verbessern
  • Besser Schlafen
  • Lernen Dich selbst zu beherrschen und Deine Willenskraft stärken
  • Optimistischer und dankbarer in den Tag starten
  • Unnötiges ausblenden und Dich auf die Sachen konzentrieren, die Dir wichtig sind

Das sind alles Dinge, die wir alle gerne möchten, oder? Was aussieht, als würdest Du Superkräfte haben, lässt sich mit 10 Minuten Meditation am Tag erreichen.

 

Dein Start in die Meditation

1. Position einnehmen

Beginn der Meditation suche Dir einen möglichst ruhigen Ort, an dem Du für die nächsten 10 Minuten ungestört bist. Suche einen entspannten Sitz, bei dem Deine Wirbelsäule aufrecht bleibt und Du längere Zeit entspannt sitzen kannst. Hier eignet sich ein Stuhl oder eine Yogamatte als Unterlage. Auch in der Natur lässt es sich prima meditieren.

2. Bei Dir selbst ankommen

Nachdem Du einen angenehmen Sitz gefunden hast, schließe Deine Augen, um den Blick nach innen zu richten.

Beim ersten Mal wird sich dies vielleicht komisch anfühlen, doch mit der Zeit macht es richtig Spaß. Nimm war, wie Deine Gedanken kreisen. Was riechst Du? Wie fühlt sich Dein Körper an? Was hörst Du und welcher Gedanke ist sehr dominant?

3. Der Atem als Tor zur Seele

Für die nächsten 5-10 Atemzüge konzentriere Dich einzig und allein auf Deine Nasenspitze. Wo tritt der Atem ein? Welche Stelle Deiner Nase berührt er zuerst? Kommt mehr Luft durch die rechte oder linke Seite?

Diese Technik ist dem Samadhi als Vorbereitung auf die Vipassana Meditation entnommen. Samadhi bedeutet, Dich auf einen einzigen Punkt zu fokussieren; in diesem Fall Dein Atem.

Da wir den Atem sowohl bewusst als auch unbewusst steuern, wird er auch als Tor zur Seele bezeichnet. Je mehr Du Dich fokussierst, desto eher bekommst Du einen Zugang zu Deinem Unterbewusstsein.

1.) Körpercheck

Im Anschluss an den Atem fokussierst Du Dich nun Schritt für Schritt auf die verschiedenen Körperteile.

  • Fange am Kopf an
  • Über die Ohren
  • Stirn
  • Augen
  • Nase
  • Mund
  • Über den Hals
  • Arme
  • Bauch und Rücken
  • Bis hinunter zu den Beinen und Zehen

Was kannst Du wahrnehmen? Hast Du an bestimmten Stellen Schmerzen oder Verspannungen? Kitzelt oder kribbelt es hier und da? Gehe nicht auf die Wahrnehmungen ein, sondern bleibe bei Dir.

2.) Dankbarkeit

Wenn Du Deinen gesamten Körper begutachtet hast, ist es Zeit für Dankbarkeit.

Hast Du vielleicht gerade schon erkannt, was für ein Wunder Dein Körper ist? Billionen von Zellen, die alle zusammenarbeiten! Jede einzelne trägt zu Deiner Gesundheit bei und Du kannst zum Beispiel dankbar sein, in dieser Zeit, auf diesem Planeten, in diesem Körper leben zu dürfen.

Sei dankbar für

  • Die Sonne, die Dir heute entgegenlacht
  • Den Regen, der alles wieder reinwäscht
  • Den hilfsbereiten Kollegen, der Dich bei Deinem Projekt unterstützt oder auch
  • Den unsympathischen Kontakt, der Dich daran erinnert trotz äußerer Störungen in Deiner Mitte zu bleiben
  • Deine bessere Hälfte
  • Ein Familienmitglied, das Du besonders magst
  • Eine Errungenschaft, die Du kürzlich gemacht hast
  • Die Freude mit Deinen Kindern

Dankbarkeit ist eines der wichtigsten Tools zu mehr Lebensfreude und größerer Stressresistenz. Außerdem profitiert Dein gesamtes Umfeld, wenn Du ihnen dankbar entgegenkommst und ihnen zeigst, wie man sich auch über kleine Dinge freuen kann.

3.) Leben ist geben

Gehe nun dazu über, an eine Person zu denken, der Du etwas wünschst oder für die Du etwas Gutes tun möchtest. Die Sache, die Du Dir überlegst, kannst Du am Tag noch Wirklichkeit werden lassen oder Du bist mit der Person im Geiste verbunden. Beides wird Deine Beziehungen auf ein neues Niveau bringen.

Versuche jeden Tag eine neue Person zu finden, der Du etwas Gutes wünschst. So erkennst Du, wie riesig Dein Umfeld ist und wie viele Menschen Du positiv beeinflussen kannst. Frei nach dem Motto: „Leben ist geben.“

4.) Visualisierung

Zum Abschluss der Meditation visualisierst Du Dir Deine drei wichtigsten Lebensziele. Solltest Du keine Ziele haben, kannst Du die Zeit nutzen, um Dir Deine drei größten Träume vorzustellen. Stell Dir vor alles wäre möglich. Was würdest Du dann gerne erreichen?

Sind Dir Deine Ziele klar, visualisiere sie Dir so klar wie möglich. Du möchtest eine erfüllte Beziehung? Stell Dir vor wie Du mit Deinem / Deiner Partner-in am Strand spazieren gehst. Was riechst Du, was spürst Du, was sagt ihr zueinander? Kannst Du die Sonne und den weichen Sand spüren? Was habt ihr vor?

Egal, welches Ziel Du erreichen möchtest, von der ersten Million, der erfüllten Beziehung, dem Traumjob oder glücklichen Familie: Dein Gehirn kann nicht zwischen der Imagination und der Wirklichkeit unterscheiden. Je öfter Du daher visualisierst, desto lebhafter wird die Vorstellung für Dein Gehirn. Bis Dein Ziel Wirklichkeit wird. Klingt esoterisch, ist aber wirklich so – es brennt sich in Dein Unterbewusstsein ein und Du beginnst entsprechend zu handeln, um dem Ziel näher zu kommen.

PS: Losgehen musst Du natürlich selbst. Nur durch die Visualisierung wirst Du noch lange nicht zum Millionär.

5.) Abschluss

Mit der Visualisierung beendest Du Deine Meditation und kommst wieder im hier und jetzt an. Wie fühlst Du Dich? Bist Du mit Deinen Zielen, top motiviert in den Tag zu starten? Wem möchtest Du heute etwas Gutes tun? Wenn Du bereit bist, öffne die Augen wieder und starte durch!

Fazit

Meditationen sind kein esoterischer Schwachsinn und für alle Geschlechter und Altersgruppen geeignet. Schon mit 10 Minuten am Tag wird es Dir gelingen, achtsamer, entspannter, glücklicher und konzentrierter zu leben.

Tue jeden Tag etwas Gutes für einen oder mehrere andere Menschen. Frei nach dem Motto: „Leben ist geben“. Dankbarkeit hilft Dir, Dich auch über kleine Sachen zu freuen und auch in schwierigen Situationen das Positive zu sehen.

Mache einen regelmäßigen Körpercheck, um Deine Gefühle und Wahrnehmungen klar zu erkennen und darauf reagieren zu können.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren und alles Liebe für Deinen Weg!

Der heutige Beitrag ist von Martin Auerswald (Biochemiker) und Moritz Penne (Sportwissenschaftler) von SchnellEinfachGesund. Dort schreiben die beiden über gesunde Gewohnheiten, die sich schnell und einfach in den Alltag integrieren lassen.

Michael Turbanisch
 

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