Junggesellenabschnitt: Wilde Orgie oder einfach nur schöne Tradition..?

Beim Stöbern im Netz bin ich auf einen Artikel über Pinhole Glases gestoßen, welche unter Anderem  immer häufiger bei  Junggesellenabschieden zu sehen sind – hier einmal ein kleiner Anriss:

Die Partywelt haben sie schon längst erobert und dürfen deshalb auf den Junggesellinnen- und Junggesellenabschieden 2013 nicht fehlen: Die äußerst coolen Pinhole Glasses mit bedruckten Brillengläsern. Der Trend ist, wie bei den meisten Party- und Fashiontrends, aus den USA nach Europa geschwappt.

Quelle: www.jga-tipps.de

Dieser Artikel (und die Tatsache dass zu keiner anderen Zeit so viel geheiratet wird wie im Wonnemonat Mai) hat mich dazu inspiriert mal meine Gedanken zum Thema Junggesellenabschied zu verfassen und dabei auch einmal ein paar sehr hartnäckige Gerüchte aufzugreifen.

Die Tradition des Junggesellenabschiedes reicht weit zurück in die 1800er Jahre und bezeichnet eine letzte Nacht voller Ausschweifungen für den Bräutigam und seine Freunde vor der Hochzeit.Viele verbinden den Junggesellenabschied geistig mit wüsten Orgien in denen Alkohol in Strömen fließt und es von heißen Frauen (bei denen die Stripperinnen noch die Harmlosesten sind) nur so wimmelt, doch meiner Meinung nach ist das absoluter Blödsinn. Ich will solche Gelage zwar nicht grundsätzlich abstreiten, doch ich denke die allermeisten Kerle werden Sie sich hüten verkatert und „zersauselt“ auf  Ihrer eigenen Hochzeit zu erscheinen.t

Warum überhaupt Junggesellenabschied..?

Nun – seit jeher sind uns Menschen Rituale sehr wichtig. Auch die Hochzeit ist eines und symbolisiert einen neuen Lebensabschnitt in dem sich auch Gewichtunggen verlagern. Zwar werden Freunde nach wie vor Freunde bleiben, doch von nun an ist die wichtigste Person im Leben eines Mannes nun mal die Ehefrau. Den Junggesellenabschied verbringt man(n) deshalb noch einmal mit seinen Buddys, die mitunter über Jahre hinweg die wichtigsten Bezugspersonen waren und die mit einem durch Dick und Dünn gegangen sind. Diese organisieren ja auch üblicherweise den Junggesellenabschied und in der Regel wissen auch nur sie im Vorfeld, was den Bräutigam hier erwartet.

Zwar spricht hier absolut nichts gegen eine traditionelle Party und auch die obligatorische Stripperin finde ich in Ordnung – doch das muss nicht immer und zwangsweise der Fall sein. Wie wäre es denn zum Beispiel den Junggesellenabschied zusammen mit seinen Freunden in einem Wellnesshotel zu verbringen? Auch finde ich es eine coole Idee den Bräutigam auf einen Campingausflug oder zu einer Sportveranstaltung zu „entführen“ (ein Bekannter von mir hat z.B. einmal Junggesellenabschied beim Stock Car Rennen von Stefan Raab auf Schalke gefeiert).

Ich persönlich finde übrigens eine Kombination von Event und Party richtig toll, schließlich geht es beim Junggesellenabschied zum Einen darum die alten Zeiten mit den Freunden noch einmal Revue passieren zu lassen, aber auch das bevorstehende Ereignis zu feiern. Beides ist schön und so verwundert es kaum, dass auch immer etwas  Sentimentalität mitschwingt, wenn man den letzten Abend „in Freiheit“ mit seinen Freunden verbringt.

Die Ehe ist etwas wunderschönes…

…und trotzdem darf (und sollte) man auch seinen Junggesellenabschied feiern. Diese Sätze gehen vor allem an diejenigen, die hierin mehr sehen und hineininterprätieren als tatsächlich ist. Ich gehe  an dieser Stelle davon aus dass die allermeisten Männer freiwillig heiraten und ihre zukünftige Frau auch lieben. Weshalb also sollten sie die Ehe als „Gefängniss“ sehen und ihren letzten Abend „in Freiheit“ dazu nutzen,noch einmal an verbotenen Früchten zu naschen…? Also gönnt Ihnen doch einfach diesen Abend, freut Euch für Sie und segnet sie mit Euren Wünschen…auf dass dem Junggesellenabschied auch viele Jahre Eheglück folgen 🙂

Artikelbild lizenziert durch Depositphotos / innervision

Michael Turbanisch
 

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